Data publikacji w serwisie: 29 września 2025 r.
Internationales Seminar Ethisch-anthropologische und religiöse Horizonte der Phänomenologie Edmund Husserls (Teil I) (Wintersemester 2025/2026)
Internationales Seminar:
Ethisch-anthropologische und religiöse Horizonte der
Phänomenologie Edmund Husserls (Teil I)
(Wintersemester 2025/2026)
Die Phänomenologie Edmund Husserls wird gewöhnlich vor allem mit der Analyse des Bewusstseins und der Konstitution von Sinn verbunden. Sie eröffnet jedoch auch weniger bekannte Dimensionen seines Denkens – nämlich ethische, anthropologische und existentielle Fragestellungen. Im Seminar wollen wir uns gerade diesen Aspekten widmen, die über den rein erkenntnistheoretischen Rahmen hinausweisen und das Potenzial der Phänomenologie für das Verständnis der menschlichen Existenz, der persönlichen Entfaltung sowie des gemeinschaftlichen Lebenssinns sichtbar machen.
In einem weiteren Verständnis zeigt sich die husserlsche Methode nicht nur als Methode zur Analyse der Sinnkonstitution, sondern auch als ein Weg der Selbsterkenntnis und der Arbeit an sich selbst, der zur Entdeckung des „wahren“ und „ethischen Ich“ führt. So gewinnt die Phänomenologie den Charakter einer philosophischen Praxis, die eine vertiefte Auseinandersetzung mit Werten, Verantwortung und dem Ort des Menschen in der Welt ermöglicht.
Arbeitsweise: Wir werden gemeinsam ausgewählte Texte lesen und diskutieren.
Sprache: Deutsch.
Wintersemester 2025/26
Die Phänomenologie als ethisch-existenzielles Projekt und Weg zur Transzendenz
- Einführung: Phänomenologie und ihre Rezeption – zwischen philosophischer Methode und existenziellen Konsequenzen.
- Die Phänomenologie als Weg zur Transzendenz – vom rein philosophischen Projekt zur Interpretation im Horizont einer theologischen Philosophie.
- Von der formalen Ethik zur Ethik der Authentizität – die Entwicklung von Husserls ethischem Denken als existenzielles Projekt.
- Die ontologische Spaltung in der Struktur des menschlichen Seins – Spannung zwischen dem durch Welt und Leiblichkeit determinierten Ich und dem „authentischen Ich“; Erfahrung von Zerrissenheit und Einheit.
- Philosophie als Arbeit an sich selbst – Selbsterkenntnis, geistige Übungen und personale Formung in phänomenologischer Perspektive.
Literatur (ausgewählte Textauszüge aus folgenden Werken):
- Jägerschmid, A., „Gespräche mit Edmund Husserl (1931-1936)“, in: Stein E., Weg zur inneren Stille, Herbstrith W. (Hg.), Aschaffenburg 1987, S. 203-239.
- Hua III/1 Ideen zu einer reinen Phänomenologie und phänomenologischen Philosophie. Erstes Buch. Allgemeine Einführung in die reine Phänomenologie, (Hrsg. von K. Schuhmann), Den Haag 1976.
- Hua XXVII Aufsätze und Vorträge (1922-1937), (Hrsg. von Th. Nenon und H. R. Sepp), Dordrecht/Boston/London 1989.
- Hua XXXVII Vorlesungen über Ethik und Wertlehre (1908-1914), (Hrsg. von U. Melle), Dordrecht/Boston/London 2004.
- Hua XXVIII Einleitung in der Ethik. Vorlesungen Sommersemester (1920-1924), (Hrsg. von H. Peucker), Dordrecht/Boston/ London 2004.
- Hua XLII Grenzprobleme der Phänomenologie. Analysen des Unbewusstseins und der Instinkte. Metaphysik. Späte Ethik. Texte aus dem Nachlas (1908-1937), (Hrsg. von R. Sowa, Th. Vongehr), Dordrecht 2014.